Vorsicht vor dubiosen Praktiken: Betrugsmaschen und überteuerte Angebote im Coaching 

Coaching ist eine beliebte Methode, um Ziele zu erreichen, Hindernisse zu überwinden und das eigene Potenzial voll auszuschöpfen. Life-Coaching, Karriere-Coaching, Executive-Coaching, Business-Coaching: Inmitten zahlreicher seriöser Coaching-Möglichkeiten finden sich auch unlautere Angebote. Betroffen davon sind dabei nicht nur Privatpersonen, sondern vor allem auch angehende und neue Coaches selbst, die nach Wegen suchen, sich auf diesem wachsenden Markt zu positionieren und eine eigene Klientel aufzubauen.
Tanja Knob, Vorstandsmitglied von ICF Austria klärt auf: „Im Coaching-Bereich tauchen vermehrt Betrugsmaschen und überteuerte Angebote auf, die darauf abzielen, gutgläubige Menschen auszunutzen.“

Bei der Auswahl des passenden Coachings ist daher Vorsicht geboten, mahnt die Coaching-Expertin. Es seien immer dieselben Stolpersteine, die Interessentinnen in – vor allem finanzielle – Schieflage bringen:

Vorsicht bei Versprechungen von schnellem Erfolg

Innerhalb kürzester Zeit viele qualifizierte Kontakte zu generieren – davon träumen viele. Betrüger nutzen die Hoffnungen der angehenden Coaches geschickt aus, indem sie genau das behaupten. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass der Aufbau einer soliden Klientel ein Prozess ist, der Zeit und dauerhaften Einsatz erfordert. Seriöse Ausbildungsprogramme setzen auf realistische Erwartungen, nicht auf schnelles Geld.

Finger weg bei Druck zum Kauf teurer Pakete

Aggressive Werbung, penetrante Mails und Anrufe: Viele Coaches bieten überteuerte Coaching-Pakete (ab 5-10.000,- Euro), um exklusiv zu wirken. Sie behaupten, dass sich der Erfolg nur durch den Kauf ihres Programms einstellt. Seriöse Coaches setzen hingegen auf Information: Transparente Preise und klare Leistungen sowie erreichbare Zielsetzungen stehen im Vordergrund des Angebots. So können Interessenten in Ruhe Ihre Entscheidung treffen und nachfragen, ohne sich zu etwas drängen zu lassen.

Oftmals fehlende Qualifikationen und Zertifizierungen

Betrüger am Coaching-Sektor werben oft mit „handgestrickten“ Zeugnissen oder Zertifikaten. Eine fundierte Ausbildung zeigt sich anhand der Referenzen und Qualifikationen eines Coaches. Interessenten sollten überprüfen, ob das von ihnen angestrebte Ausbildungsprogramm Referenzen oder Erfahrungsberichte von ehemaligen Teilnehmern vorweisen kann. 

Mangelnde Transparenz und undurchsichtige Verträge

Versteckte Kosten und ungünstige Vertragsbedingungen werden oft zur Stolperfalle, wenn es um die Zusammenarbeit mit einem unseriösen Coach geht. Interessenten sollten sich nur jenen Coaches anvertrauen, die offen über ihre Preise, Zahlungsbedingungen und Storno-Richtlinien kommunizieren. Besondere Vorsicht ist geboten bei Ausbildungsprogrammen, die versteckte Gebühren oder langfristige Verträge ohne klare Ausstiegsmöglichkeiten aufweisen. Zudem sollte ein seriöser Coach Unterstützung und Nachbetreuung anbieten, um seinen Klienten bei ihrer Entwicklung als Coach zu helfen. Fehlt ein solches Angebot, könnte das ein Hinweis sein, dass es sich bei dem selbsternannten Coach um einen Betrüger handelt. 

Rufschädigung für Coachingbranche

„Unseriöse Coaches schaden nicht nur den Betroffenen, sondern letztlich auch dem Ruf der gesamten Coaching-Branche“, zeigt sich Tanja Knob entrüstet und ergänzt: „Entwicklungen wie diese zeigen, wie wichtig unser Engagement in der ICF ist – für alle Beteiligten. Mithilfe der Ethikrichtlinien und unseren Ausbildungsprogrammen schaffen wir wichtige Grundlagen, um Qualität im Coaching zu sichern und auszubauen.“ 

„Schwarze Coaching-Schafe“ von Geldgier getrieben

Aus diesem Grund sei es dem ICF auch ein Anliegen, die Öffentlichkeit über gängige Betrugsmaschen zu informieren. Betrüger in der Coachingbranche hätten nur ein Ziel: Möglichst schnell zu viel Geld zu kommen. Seriöses Coaching-Ausbildungsprogramme sind hingegen darauf ausgerichtet, die persönliche und berufliche Entwicklung von Menschen zu unterstützen und ihnen die notwendigen Fähigkeiten zu vermitteln, um erfolgreich als Coach tätig zu sein. 

Über ICF

Die im Jahr 1995 gegründete International Coaching Federation (ICF) ist ein internationaler Coaching-Verband und mit über 50.000 Mitgliedern in 156 Ländern der weltweit größte Verband im Coaching-Bereich. ICF setzt sich global für eine Professionalisierung von Coaching ein, akkreditiert Ausbildungsgänge und zertifiziert Coaches. In Österreich umfasst ICF 127 Mitglieder, die in den Bereichen Life- und Business-Coaching tätig sind.
https://www.coachingfederation.at/de

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Fotocredit: Charlie Schwarz Fotografie
Foto: Tanja Knob, Vorstandsmitglied von ICF Austria