Wofür interessieren sich Journalisten? Was bringt sie dazu, sich aufgrund einer Presseaussendung bei einem Unternehmen zu melden und für einen Artikel zu recherchieren?
Für guten Content zu sorgen, bereitet vor allem Technikern oft Probleme. Die Herausforderung, aus dem eigenen Fachgebiet spannende Inhalte zu destillieren, ist riesig. Eine informative und trotzdem interessante Pressaussendung für Medienschaffende zu erstellen, steht auf der Schwierigkeitsskala ganz oben. Pressemitteilungen, die neugierig machen und zur Recherche einladen, gelten mit Recht als Königsdisziplin der schriftlichen Unternehmenskommunikation. Für uns gehört das Verfassen von Pressemitteilungen zum Arbeitsalltag. Höchste Zeit, dieses spannende Thema genauer unter die Lupe zu nehmen und einige Tipps zu verraten.
Der journalistische Alltag mit Pressemitteilungen – so funktionieren Redaktionen
Wenn es darum geht, Texte und Inhalte zu erstellen, die die Aufmerksamkeit von Journalisten wecken sollen, sind neben Know-how und Erfahrung auch das nötige Fingerspitzengefühl gefragt. Doch warum ist das eigentlich so und warum sind die Anforderungen an diesen Content so besonders?
Um diese Frage zu beantworten, ist es notwendig, sich die tägliche Arbeit von Medienschaffenden vor Augen zu führen.
Egal ob Online- oder Offline-Medien, Print- oder TV-Redaktionen, Fach- oder Tagesmedien, regionale oder überregionale Ausrichtung – Redakteure bekommen täglich unzählige Pressemitteilungen und andere Meldungen, Nachrichten, Anfragen. Aus dieser Flut an Informationen müssen sie die spannendsten und lesenswertesten Geschichten auswählen. Es geht also darum, sich aus dieser Flut abzuheben und die eigene Pressemitteilung so zu gestalten, dass sie für die lesende Person interessant wird. Es braucht aber auch ein Verständnis für das Medium an sich und – nicht zu vergessen – ein Gespür für die Leserschaft.
Eine Pressemitteilung wahllos an unterschiedlichste Kontakte zu versenden, ist daher eine eher ungeeignete Strategie und führt nur selten zu einer Veröffentlichung im Wunschmedium. Aus diesem Grund arbeiten wir in der Pressearbeit mit handverlesenen Medienverteilern und pflegen Kontakte zu Journalisten aus den unterschiedlichsten Bereichen. Pressemitteilungen werden so aufbereitet, dass sie einen Mehrwert für das jeweilige Medium bieten und werden gegebenenfalls für andere Pressekontakte adaptiert.
So schaffen Sie es, dass Ihre Pressemitteilung auffällt
Eines steht jedoch bei jeder Pressemitteilung – ganz egal für welches Medium sie gedacht ist – im Vordergrund. Der Neuigkeitswert. Er ist das A und O im Journalismus und entscheidet darüber, ob eine Story in die Medien gelangt oder nicht.
In unserer täglichen Arbeit erleben wir es oft, dass gerade Unternehmen, deren Themen recht technisch oder speziell sind, hier eine Hürde sehen und denken, ihr Content sei zu „trocken“, um Journalisten zu begeistern. Doch diese Sorge ist völlig unbegründet.
Natürlich interessieren sich Redakteure naturgemäß stark für Themen wie Digitalisierung, Tagespolitik, Wirtschaft, Nachhaltigkeit etc. Doch auch Pressemitteilungen über Unternehmensthemen können Medienschaffende begeistern, wenn sie aktuell sind, spannend kommuniziert werden und perfekt zu dem jeweiligen Medium passen. Gerade in der B2B-Kommunikation spielen Fachmedien eine wichtige Rolle und sollten daher auf jeden Fall in der Kommunikationsstrategie berücksichtigt werden. Denn was vielen Unternehmen nicht klar ist: Fachredakteure schöpfen aus einem viel kleineren Teich als ihre Kollegen aus Bereichen wie Lokales, Wirtschaft etc. Sie sind daher mit überzeugenden Texten auch entsprechend leichter zu erreichen und oft froh, wenn ihnen spannende Unternehmensgeschichten zugetragen werden.
Folgende Themen sind hervorragend geeignet, um Redakteure zu begeistern und Lesern von Fachmedien einen Mehrwert zu bieten:
- Neue Produkte und Projekte
- Innovationen
- Aktuelle Ereignisse wie z. B. neue Standorte oder Mitarbeiterentwicklungen
- Bilanzzahlen
- Projektberichte
- Success-Storys
- Personalia
Aus all diesen Punkten lassen sich tolle Geschichten zaubern, die Unternehmen zu mehr Sichtbarkeit, einem positiven Image, dem Erlangen von Expertenstatus innerhalb ihrer Branche und dem Aufbau von Vertrauen verhelfen.
Allerdings sollte dabei immer im Blick behalten werden, dass Pressemitteilungen nicht wie Werbung klingen dürfen. Für Medien ist dies ein wichtiger Punkt, da sie ihre Unabhängigkeit wahren müssen, um seriös und hochwertig auftreten zu können.
Hier die 5 Geheimnisse, die hinter der perfekten Pressemitteilung stecken
1. Eine klare und prägnante Überschrift
Die Überschrift Ihrer Pressemitteilung ist das erste, was Leser und Journalisten sehen. Sie muss klar und prägnant sein, um sofort das Interesse zu wecken. Vermeiden Sie es, zu kryptisch oder witzig zu sein. Ihre Überschrift sollte das Hauptthema der Pressemitteilung zusammenfassen und neugierig zum Weiterlesen machen.
2. Content is King – auf den Inhalt kommt es an
Der Hauptteil Ihrer Pressemitteilung sollte alle wichtigen Informationen enthalten. Beginnen Sie mit den allerwichtigsten Informationen und bringen sie erst später weniger wichtige Details ein. Verwenden Sie eine klare und verständliche Sprache, vermeiden Sie Techniksprech und lange Schachtelsätze. Zitate von relevanten Personen Ihres Unternehmens stärken die Glaubwürdigkeit und machen selbst trockene Themen lebendig. Denken Sie an die 6-W-Fragen: Wer, Was, Wann, Wo, Warum und Wie. Je mehr Fragen Ihre Pressemitteilung beantworten kann, desto besser.
3. Wie relevant ist Ihre Pressemitteilung?
Eine Pressemitteilung sollte eine Nachricht oder eine Geschichte haben, die es wert ist, veröffentlicht zu werden. Überlegen Sie, warum Ihre Informationen für die Zielgruppe relevant sind. Journalisten suchen nach Geschichten, die das Interesse ihres Publikums wecken, also stellen Sie sicher, dass Ihre Pressemitteilung einen klaren Nachrichtenwert hat.
4. Zielgruppe der Pressemitteilung
Stellen Sie sicher, dass Ihre Pressemitteilung auf die Bedürfnisse und Interessen Ihrer Zielgruppe zugeschnitten ist. Berücksichtigen Sie, welchen Nutzen Ihre Nachricht für Ihre Leser hat. Wenn Sie beispielsweise ein neues Technologieprodukt einführen, erklären Sie, wie es das Leben der Verbraucher verbessern kann.
5. Kontaktdaten, Call to Action und Fotos
Am Ende Ihrer Pressemitteilung stehen die Kontaktdaten, damit klar ist, wer die Mitteilung ausgesendet hat. Geben Sie den Namen, die Telefonnummer und die E-Mail-Adresse der Person an, die für Rückfragen zur Verfügung steht. Ein gut platziertes „Für weitere Informationen“ oder „Kontaktieren Sie uns“ mit einem Call to Action kann dazu beitragen, dass interessierte Parteien leicht Kontakt aufnehmen können. Fotos, die zum Inhalt der Pressemitteilung passen, sind ebenfalls empfehlenswert, sei es von Teammitgliedern oder Produkten. Sie sollten in hoher Auflösung versendet werden und mit Angaben zu abgebildeten Personen, Gegenständen sowie der Bildquelle.
Zum Abschluss noch ein Tipp zu Ihrer Pressemitteilung:
Denken Sie immer daran: Journalisten lieben Aktualität und Neuigkeiten. DESHALB: Bleiben Sie nicht zu allgemein, sondern bringen Sie Ihr Business geschickt in Zusammenhang mit nationalen oder globalen News und stellen Sie den Konnex zu den eigenen Dienstleistungen oder Produkten her.
Sie werden sehen, die Aufmerksamkeit der Presse ist Ihnen gewiss.