LinkedIn ist kein Facebook oder Instagram mit Krawatte. LinkedIn tickt vollkommen anders. Gerade hier sollte man den Spagat zwischen Storytelling, Verkauf und Selbstdarstellung beherrschen und die drei häufigsten Fehler vermeiden.
Ist LinkedIn ein Soziales Medium? Wir sagen: Ja, eindeutig.
Aber es gelten andere Regeln als auf Instagram, Facebook oder Tiktok. Wer sich dort über gelungene, ja sogar „virale“ Beiträge freuen kann, wird enttäuscht sein, wie wenig Resonanz ein und dasselbe Posting hier auf LinkedIn erzielt. Dabei wäre es so praktisch und zeitsparend, Beiträge einfach auf allen verfügbaren Social-Media-Kanälen auszuspielen. Unser Tipp: Tun Sie es nicht.
Welche drei Fehler besonders häufig passieren, lesen Sie weiter unten im Text.
Tatsache ist: LinkedIn funktioniert völlig anders als andere Social-Media-Plattformen. Wer Beiträge einfach 1:1 übernimmt, vergibt viel Potenzial – und riskiert, bei der Zielgruppe nicht wahrgenommen zu werden.
Dafür gibt es einen Grund: Der Beitrag wurde nicht auf die Anforderungen und Erwartungen von LinkedIn angepasst.
LinkedIn ist kein „Like-In“
Während es auf Instagram, Tiktok und facebook vorrangig um schnelle Unterhaltung, Leichtigkeit und visuelle Ästhetik geht, erwarten sich LinkedIn-Nutzer einen ganz anderen Zugang:
Natürlich suchen User auf LinkedIn auch Ablenkung vom Alltag. In erster Linie aber sind sie dabei, weil sie Inhalte sehen mögen, die ihnen im Job wirklich etwas bringen: neue Perspektiven, praktische Impulse, Erfahrungen aus der Praxis. Kurz gesagt: Denkstoff, der in den eigenen beruflichen Kontext passt.
LinkedIn ist eine Plattform für Business-Interaktion. Hier sind Menschen in ihrem beruflichen Umfeld unterwegs. Das Ziel ist, sich weiterzuentwickeln, und zwar professionell und auch finanziell oder zumindest personell. Denn inmitten neuer, brauchbarerer Perspektiven oder Impulsen für strategische Entscheidungen schwingt natürlich der Wunsch nach Neukunden, Empfehlungspartnern oder auch neuen Mitarbeitern immer mit.
Persönlich, aber nicht privat
Was LinkedIn von den meisten anderen Social Media Plattformen unterscheidet, ist die Gratwanderung zwischen Persönlichem und Privaten. Auch wenn es auf allen Plattformen um Menschen und ihre Lebensrealitäten geht – auf LinkedIn ist man nicht privat unterwegs. Die User nutzen das Business-Netzwerk für ihrer Funktion als Fachkraft, Führungskraft oder Unternehmerin. Die Nutzung geschieht meistens während der Arbeitszeit. Das bedeutet automatisch: Der Content muss einiges bieten, damit die Leserschaft ihn nicht als Zeitverschwendung überscrollt. Die Beiträge müssen klar, nützlich und relevant sein. Und sie müssen authentisch kommuniziert werden.

Wozu braucht man eine LinkedIn-Strategie?
Viele Unternehmen nehmen an, dass eine aktive Präsenz auf LinkedIn automatisch zu Sichtbarkeit und Erfolg führt. Doch das ist nicht richtig.
Viel Content bedeutet nicht automatisch viel Aufmerksamkeit. Die bekommt man nur dann, wenn die Präsenz strategisch geplant ist.
Dazu gehört:
- Eine klare Positionierung: Wofür steht das Unternehmen? Welche Themen werden besetzt?
- Ein durchdachtes Messaging: Welche Botschaften sollen transportiert werden?
- Ein aktives Team: Wer im Unternehmen ist sichtbar? Wer übernimmt Verantwortung für die Kommunikation? Wer bringt sich mit Themen ein?
Ein häufig zitierter Leitsatz aus unserer Praxis bringt es auf den Punkt:
Wer Themen setzt, wird wahrgenommen.
Wer Persönlichkeit zeigt, bleibt im Gedächtnis.
Wie funktioniert das also, dieses Zeigen von Persönlichkeit, ohne privat zu werden?
Wenn Sie jetzt denken: „Ich beschreibe einfach mein Business, meine Produkte, meine Leistungen“, dann ist das leider genauso eine Themenverfehlung wie Katzenvideos.
Wir wissen aus den Zugriffszahlen auf LinkedIn: Fach-Content allein reicht nicht aus.
Persönlichkeit zeigt sich immer nur durch Menschen. Lassen Sie für Ihr Unternehmen daher Personen – Mitarbeitende, Geschäftsführung, Fachexperten – zum Zug kommen, die den unternehmerischen Inhalt mit Leben füllen.
Denn LinkedIn ist ein persönliches Medium im Business-Kontext.
LinkedIn ist Teamarbeit
Ein Unternehmen wird auf LinkedIn nicht nur über die Unternehmensseite sichtbar. Der wahre Impact entsteht durch die Profile der Mitarbeitenden. Denn diese sind mit dem Arbeitgeber wie eine digitale Visitenkarte verknüpft.
Jede Person, die mit einem klugen Kommentar, einem gut geschriebenen Beitrag oder einem interessanten Einblick in ihre Arbeit sichtbar wird, zahlt in die öffentliche Wahrnehmung des Unternehmens ein. Und das rein organisch, ohne dass ein einziger Euro an Werbekosten ausgegeben wurde.
Das unterscheidet LinkedIn von anderen Social Media Plattformen. Dort sind es vor allem die Corporate Accounts, die für Sichtbarkeit sorgen und die beworben werden. Auf LinkedIn jedoch wirken die Menschen, weil Postings von persönlichen Profilen eine viel größere Reichweite haben als jene von Unternehmensseiten.
Für B2B-Unternehmen, die auf Vertrauen und Kompetenz angewiesen sind, ist das eine große Chance, die sie nutzen sollten.
PR auf LinkedIn – authentisch, nicht glattgebügelt
Worauf es bei LinkedIn wirklich ankommt, ist nicht Perfektion und Makellosigkeit. Inhalte dürfen Ecken und Kanten haben, dürfen menschlich und nahbar sein. Denn gerade das schafft Vertrauen, weil sich die Follower eher mit dem Realistischen als mit einer unerreichbaren Utopie identifizieren.
Gute LinkedIn-Kommunikation hat daher weniger mit Werbung zu tun als mit PR im besten Sinne: Es geht um den Aufbau von öffentlichen Beziehungen, um Kommunikation auf Augenhöhe, um Authentizität.
User wollen keine generischen KI-Beiträge, sondern echte Einblicke und Meinungen von Menschen, die sie mit sich selbst vergleichen können.
Die drei häufigsten Fehler in der Linkedin-Handhabe:
Fehler 1: Copy & Paste von anderen Kanälen
Instagram- oder Facebook-Beiträge funktionieren auf LinkedIn nur selten. Der Ton, die Zielgruppe und die Erwartungen sind anders. Inhalte müssen angepasst und neu gedacht werden.
Fehler 2: Keine Strategie
Wer ohne Plan postet, verzettelt sich schnell. Eine klare Strategie sorgt für Fokus, Konsistenz und Wiedererkennung. Das macht die tägliche Praxis gleich viel leichtgängiger.
Fehler 3: Unklares Messaging
Wenn die Botschaften nicht gebündelt und aufeinander abgestimmt sind, entsteht kein klares Bild beim Leser. Das schwächt die Wahrnehmung und verwässert die Positionierung.
Fazit: LinkedIn ist Social Media – aber anders.
LinkedIn ist ein soziales Netzwerk – ja. Wer auf LinkedIn unterwegs ist, will nicht (nur) unterhalten werden, sondern mitdenken und mitreden. Es geht um nachvollziehbare Erfahrungen, klare Positionen und Inhalte, die auch in einem Offline-Meeting relevant wären.
Für Unternehmen heißt das: Inhalte mit Substanz, präsentiert von echten Menschen, verankert in einer Strategie. Und das ist genau der Punkt, an dem PR und LinkedIn ideal zusammenspielen.
Wenn Sie wissen möchten, wie das geht, und was eine gute LinkedIn-Strategie für Ihr Unternehmen ausmacht – sprechen Sie mit uns.
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